Pressemitteilung
11.09.2015

Forschungsprojekt "STARS" der Hertie School geht der Finanzkrise auf den Grund

BMBF fördert umfassende Untersuchung zu Krisenursachen und -effekten mit 850.000 Euro.

Berlin, 11. September 2015 – Als 2007/2008 die Finanzmärkte zusammenbrachen, löste das die größte globale Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Ursachen und Konsequenzen der Krise steht jedoch noch am Anfang. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert jetzt ein entsprechendes Forschungsprojekt der Hertie School mit rund 850.000 Euro. Im Rahmen des dreijährigen Projekts „State, Risk and Society“ (STARS)  werden die Professoren Anke Hassel, Gerhard Hammerschmid, Mark Hallerberg, Mark Kayser und Kai Wegrich das Zusammenspiel von Staat und Finanzmärkten bei der Entstehung und im Verlauf der Krise untersuchen.

„Wir nehmen die Staaten und ihre jeweiligen Politiken unter anderem in den Bereichen Regulierung und Reform des Finanzsektors in den Blick. Wie hat sich das Verhältnis zwischen Staat, Gesellschaft und den Finanzmärkten verändert? Hat dieser Wandel die Krise begünstigt und welche Lehren lassen sich daraus ziehen?“, erläutert Anke Hassel, Professorin für Public Policy an der Hertie School und Leiterin des Projekts. Dabei werden die Wissenschaftler auch die Vorgeschichte der Krise über einen Zeitraum von 20 Jahren einbeziehen.

Die vier Teilprojekte von STARS widmen sich folgenden Aspekten: dem Einfluss der öffentlichen Debatte auf die Finanzmarktregulierung, dem Zusammenhang zwischen Rentenreformen und Finanzkrise, der Rolle der öffentlichen Banken in Europa im Krisenverlauf sowie der Frage, wie sich Wahlen und politischer Wettstreit auf die Reformpolitik auswirkten.

Die Forschungsergebnisse sollen 2018 im Rahmen einer Konferenz in Brüssel vorgestellt und diskutiert werden.

Weitere Informationen: www.hertie-school.org/stars