Zusammen mit Make.org lädt das Centre for Digital Governance zu einer Podiumsdiskussion über digitale Beteiligungsformate ein.
Die Einbeziehung von Bürger:innen in politische Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse ist unter dem Stichwort Bürger:innenbeteiligung fester Bestandteil des aktuellen Koalitionsvertrags und somit zunehmend für den öffentlichen Sektor und gesellschaftliche Transformationsprozesse relevant. Als Ausdruck einer deliberativen Demokratie spielt Bürger:innenbeteiligung aber auch in europäischen und internationalen Kontexten eine größer werdende Rolle, nicht zuletzt auf Grund der hohen Interdependenz und Komplexität gesellschaftlicher, globaler und demokratischer Herausforderungen.
Digitale Werkzeuge ermöglichen es, diese Beteiligung inklusiver, vielfältiger und zugänglicher zu machen. Um das Potenzial digitaler partizipativer Beteiligungsformate und die damit verbundenen Herausforderungen zu erörtern, möchten wir das Thema mit ausgewählten Expert:innen aus dem privaten und öffentlichen Sektor diskutieren: Welche Fragestellungen eignen sich in besonderer Weise für eine partizipative und kollaborative Herangehensweise? Wie können digitale Formate und Tools dabei unterstützen, diese Prozesse demokratischer und effektiver zu gestalten? Von welchen Beispielen können wir lernen und welche Erfahrungen konnten in den letzten Jahren gewonnen werden? Und: Welche Herausforderungen entstehen bei der Nutzung digitaler Beteiligungsformate und wie können sie überwunden werden?
Diese Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
Programm
Begrüßung und Einführung in das Thema
Gerhard Hammerschmid, Direktor Centre for Digital Governance
und Professor für Public Management an der Hertie School in Berlin
Eva Bertram, Vorstand Stiftung Jeder Mensch e.V und Referatsleiterin
Grundsatzfragen Gleichstellungspolitik, Ministerium für Kinder, Jugend,
Familie, Gleichstellung, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW
Gespräch mit
Ana-Maria Trăsnea, Staatssekretärin für Engagement, Demokratieförderung
und Internationales in der Berliner Senatskanzlei
Vorstellung von digitalen Ansätzen für die Bürgerbeteiligung
Sarah Delahaye, Geschäftsführerin, Make.org Deutschland
Jelena Gregorius, Senior Government Success Managerin, Citizenlab
Podiumsdiskussion
Sarah Delahaye, Geschäftsführerin, Make.org Deutschland
Jelena Gregorius, Senior Government Success Managerin, Citizenlab
Dr. Peter Patze-Diordiychuk, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz
nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Jürgen Rohleder, Leitung Fachabteilung für Bürgerbeteiligung, Veranstaltungen
und Zentrale Dienste,Universitätsstadt Tübingen
Empfang
Sprecher:innen
Sarah Delahaye ist Geschäftsführerin von Make.org in Deutschland, eine Civic Tech-Organisation, die die Demokratie anhand (digitaler) Bürgerbeteiligung stärken möchte. Als Absolventin von Sciences Po Paris und der Freien Universität Berlin engagiert sich Sarah seit mehreren Jahren ehrenamtlich in Volksbildungs- und Bürgerbeteiligungsprojekten. Die Stärkung der Demokratie und der Teilhabe der Bürger:innen liegen ihr am Herzen. Nachdem sie acht Jahre als Beraterin und Projektleiterin zu partizipativen Transformations- und Organisationsentwicklungsprozessen öffentlicher und privater Organisationen zunächst für Kienbaum Consultants International und dann selbstständig gearbeitet hat, hat sie ab Mai 2021 den Aufbau von Make.org in Deutschland begleitet und im April 2022 die Leitung des deutschen Büros von Make.org in Berlin übernommen.
Jelena Gregorius beschäftigt sich seit mehr als 10 Jahren mit den Themen Demokratie, Lateinamerika und internationale Entwicklungszusammenarbeit in den verschiedensten Kontexten - von europäischen politischen Stiftungen über die Europäische Kommission bis hin zu einem gemeinnützigen Startup in Deutschland. Bei dem Social Impact Scale-up CitizenLab unterstützt sie Städte und Kommunen auf der ganzen Welt, lokale Demokratie inklusiver, reaktionsfähiger und partizipativer zu gestalten. Jelena hat Public Policy, Multilevel Governance und internationales Projektmanagement in den Niederlanden studiert.
Dr. Peter Patze-Diordiychuk arbeitet seit 15 Jahren im In- und Ausland zu den Themen Demokratieförderung, Bürgerbeteiligung und nachhaltige Regional- und Kommunalentwicklung, derzeit als Referent für Bürgerkommunikation und Bürgerbeteiligung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit in Berlin. Sein besonderes Interesse gilt der engeren Verknüpfung von Theorie und Praxis.
Jürgen Rohleder hat an der Universität Tübingen studiert und als Sozialarbeiter gearbeitet, bevor er in die Kommunalverwaltung wechselte. In verschiedenen beruflichen Positionen sammelte er Erfahrungen in den Bereichen Bürgerbeteiligung und bürgerschaftliches Engagement, Quartiersplanung, Erwachsenenbildung sowie in der Verantwortung als Schulrat und kommunaler Kita-Träger. Seit mehreren Jahren ist er ehrenamtlich im Vorstand einer Bürgerstiftung tätig.
Ana-Maria Trăsnea wurde 2021 im Alter von nur 27 Jahren zur Delegierten des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement, Demokratieförderung und Internationale Beziehungen ernannt. Sie war Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Treptow-Köpenick (2016 - 2021), wo sie auch stellvertretende Vorsitzende (2019 - 2021) und Fraktionsvorsitzende der SPD (2021) war. Bei der Bundestagswahl 2021 kandidierte sie (Direktwahl) für den Wahlkreis Berlin Treptow-Köpenick. Im Jahr 2020 wurde sie mit dem Helene-Weber-Preis ausgezeichnet. Ana-Maria studierte Kultur- und Europastudien an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder).
Begrüßung und Einführung
Gerhard Hammerschmid ist Direktor des Centre for Digital Governance und Professor für Public Management an der Hertie School in Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Verwaltungsmanagement, vergleichende Verwaltungsforschung, Verwaltungsinnovation und insbesondere die Verwaltungsdigitalisierung. Gerhard Hammerschmid verfügt über langjährige Beratungs- und Gutachtertätigkeit im nationalen und internationalen Kontext und hat in führenden internationalen verwaltungswissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert.
Moderation
Eva Bertram ist seit über 20 Jahren in verschiedenen Ministerien der Landesregierung Nordrhein-Westfalen tätig mit Stationen in Berlin und Brüssel. Dort hat sie sich in unterschiedlichen Positionen intensiv mit den Themen Innovation, Digitalisierung, Open Government, Politischer Planung und Strategischem Management befasst. Von 2009-11 hat sie diese Fragen auch schwerpunktmäßig in ihrem Executive Master an der Hertie School behandelt. Die Frage wie Politik besser und effektiver gestaltet werden und welche Rolle hier Bürgerinnen und Bürger einnehmen können, ist auch wesentlich im Zuge ihrer Tätigkeit im Vorstand der Stiftung Jeder Mensch e.V. Einer Initiative, die sich für die Erweiterung der Europäischen Grundrechte einsetzt.
